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Automatisierungs- und Robotic- Center (ARC) Westmünsterland Veranstaltung: Einstieg in das automatisierte Schweißen

Das ARC informierte am 28.04.2017 einen Nachmittag lang warum sich das Roboter-Schweißen auch für kleine und mittlere Metall verarbeitende Betriebe lohnen könnte.

In der ausgebuchten Veranstaltung wurden die interessierten Unternehmer auf dem Gelände der Fa. Severt aus Vreden umfassend theoretisch wie auch praktisch informiert.

 

Unter diesem Titel hat sich das ARC gezielt an die aktuellen Bedarfe der vielen Metallbetriebe im Kreis Borken gewandt. Die Projektleiterin des durch die WFG initiierten Netzwerkes „Robotik für KMU“, Evelyn Decker hatte zu der Veranstaltung eingeladen. Geschäftsführer Dr. Wilhelm Severt hat die Besucher persönlich willkommen geheißen und die Veranstaltung auch persönlich mit begleitet. Sein Aufruf lautet: „Wenn sich die Wirtschaftlichkeit der Einführung eines automatisierten Schweißsystems tragen lässt, dann tun sie es, und zwar besser heute als morgen“

An die 100 Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe des Kreises Borken haben täglich mehrere Schweißaufgaben zu verrichten. Doch den Ausbildungsberuf Schweißer gibt es nicht mehr. Gleichzeitig sind die Schwierigkeitsanforderungen für die Schweißarbeiten deutlich komplexer geworden. Die Anzahl der Metalle hat sich vervielfacht, die Qualitätsanforderungen sind viel höher als früher, die Arbeitsbedingungen für den Schweißer sind z.T. sehr belastend sei es wegen des großen Gewichtes mancher Bauteile oder der ergonomisch ungünstigen Haltung beim Schweißen. Gute Schweißer sind in Deutschland kaum noch zu bekommen, auch nicht aus Osteuropa.

Eine Automatisierung lässt sich aber nur realisieren, wenn sie sich auch wirtschaftlich trägt.

Prof.Dr. Kerstiens von der Westfälischen Hochschule in Bocholt hat den Stand der Technik für das Roboterschweißen präsentiert. Der größte Part bei der Finanzierung eines Roboter-Schweißplatzes ist der Anteil für die Programmierung. Mit heute bereits verfügbarer Technik ist es möglich die Programmierarbeit stark zu vereinfachen und zwar mit Hilfe von Bildverarbeitung. (Diese Technik bietet u.a. der Netzwerkpartner CLK aus Altenberge an).

Herr Kerkhoff von der Fa. Severt hat herausgestellt, für welche Bauteile sich das automatisierte Schweißen auch in kleinen Stückzahlen rechnen kann und welche technischen Hilfsmittel das Gelingen eines gut und schnell geschweißten Bauteils deutlich erhöhen können.

Wie wichtig es ist bei der Umstrukturierung eines Unternehmens hin zu mehr Automation vor allem die Mitarbeiter mitzunehmen, das hat Herr Cox vom Bildungszentrum der Handwerkskammer eindrucksvoll dargestellt.

 

Das Herzstück der Veranstaltung war die Live-Vorführung in den Werkshallen der Fa. Severt. Hier wurde beispielhaft an einem Bauteil die unterschiedlich möglichen  Vorgehensweisen gezeigt. Der erste Schritt vom reinen Handschweißen hin zum Handschweißen mit automatischem Positionierer. Und dann das Schweißen mit dem Roboter, zum einen über Teach-In Verfahren programmiert, zum anderen über die Offline-Programmierung. Entwicklungsleiter der Fa. Severt, Dr. Thomas Naber, hat dabei den großen Vorteil der Offline-Programmierung dargestellt: „Die Programmierung kann erfolgen, während auf der Anlage noch geschweißt wird.“

Damit man den Unterschied der Verfahren noch besser erkennen kann, wurden im Vorfeld der Veranstaltung alle Schweißverfahren komplett gefilmt und dann für die Präsentation im Zeitraffer gezeigt.

In der Abschlusspräsentation von Herrn Moormann, Fa. Severt, wurden die Zeiten der Filme zusammengefasst: Beim Schweißen mit dem Positionierer benötigt man nur 60% der Zeit wie beim Handschweißen. Das Offline-Programmieren dauert in etwa solange wie das Teach-In Verfahren. Ab 6 gleichen Bauteilen rechnet sich zeitlich gesehen der Roboter gegenüber dem Handschweißen.

 

Im Nachgang der Veranstaltung sollen die interessierten Firmen jeweils gezielt weiter unterstützt werden. Die Angebote reichen vom mehrtägigen Workshop für ein Unternehmen, wo deren Bauteile probeweise auf einem Roboter geschweißt werden; über die ausführliche Beratung vor Ort, für welche Bauteile oder Schweißnähte eine Automatisierung günstig sein könnte bis hin zum probeweise Lohnschweißen auf einer Anlage der Fa. Severt.

 

Da die Veranstaltung ein sehr gutes Feedback bekommen hat ist geplant, diese Ende des Jahres noch einmal zu wiederholen.

 

 

 

Kontaktdaten:

Wirtschaftsförderung für den Kreis Borken mbH

Evelyn Decker

02561-9799943

decker@wfg-borken.de

www.arc-wfg.de